
Seit dem Industriezeitalter hat die Konzentration von Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre stark zugenommen, was hauptsächlich auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist. Ein Drittel dieses CO2 wurde von den Ozeanen aufgenommen, und zwar durch einfache Gasauflösung. Nach einer Reihe von chemischen Reaktionen sinkt der pH-Wert der Ozeane. Diese pH-Absenkung kann zur Auflösung von Kalziumkarbonat (CaCO3) führen, dem Element, das von den Meeresorganismen hauptsächlich zum Aufbau ihrer Schalen verwendet wird. Da der größte Teil der marinen Ökosysteme aus Schalenorganismen besteht, macht die Versauerung der Meere deren Zukunft ungewiss.
Die Küstengebiete sind von diesem Phänomen besonders betroffen, da der pH-Wert, der bereits von Natur aus je nach Gezeiten, Jahreszeit und Klima schwankt, auch durch zusätzliche Prozesse wie Eutrophierung, Landabfluss und Erosion verändert wird.
Ursachen und Auswirkungen der Versauerung der Meere an den Küsten (DISCO)

Das DISCO-Projekt ist nun abgeschlossen

In diesem Zusammenhang schlug das DISCO-Projekt (Drivers and Impacts of Coastal Ocean Acidification) vor, die benthischen Ökosysteme in den Regionen Skagerrak, Kattegat und Ostsee zu untersuchen (siehe Probenstationen auf der nebenstehenden Karte). Mein Dissertationsprojekt konzentrierte sich auf einen ubiquitär vorkommenden einzelligen Organismus, der Foraminiferen genannt wird. Aufgrund ihrer geringen Größe, ihrer sehr großen Anzahl in den Ozeanen und ihrer Schale, die leicht versteinert werden kann, sind sie hervorragende Zeugen für aktuelle und vergangene Umweltbedingungen, wie zum Beispiel eine Periode der Ozeanversauerung.
Das Ziel dieser Doktorarbeit war es, die Reaktion benthischer Foraminiferen zu untersuchen, die variablen Umweltparametern (Salzgehalt, Temperatur...) in Kombination mit einem sinkenden pH-Wert ausgesetzt sind. Zunächst führte ich eine Feldstudie in natürlicher Umgebung durch, gefolgt von Kulturexperimenten im Labor. Außerdem wurden die Veränderungen in der Zusammensetzung der Foraminiferenfauna der Region über die letzten 200 Jahre beobachtet.
Wenn wir die vergangenen und gegenwärtigen Reaktionen der Küstenökosysteme auf Veränderungen ihres Lebensraums verstehen, können wir ihre Reaktion und Entwicklung im aktuellen Kontext des Klimawandels besser vorhersagen.
Diese Dissertation basierte auf einer Zusammenarbeit zwischen dem Centre for Environmental and Climate Research (CEC) und der Abteilung für Geologie (Quartärwissenschaften) der Lund Universität.
Das Projekt wurde finanziert von the Swedish Research Council FORMAS, the Royal Physiographic Society in Lund und Oscar and Lili Lamm's Foundation. Es war Teil des: Strong Research Environment "Managing Multiple Stressors in the Baltic Sea" (Multistressors), und: Linnaeus environment "Lund University Centre for Studies of Carbon Cycle and Climate Interactions (LUCCI)".